Besuch der Gedenkstätte Hadamar

Am 28. Februar 2023 war es für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums der Louise- Otto- Peters- Schule in Wiesloch soweit:

der Besuch der Gedenkstätte Hadamar stand an.

Zusammen mit unseren Lehrern Frau Kuschel und Herrn Sulzmann fuhren wir gemeinsam mit dem Bus zur ehemaligen Tötungsanstalt, der heutigen Gedenkstätte Hadamar. Bei unserer Ankunft waren wir überrascht, wie friedlich und offen das Gelände wirkt, auf dem vor noch nicht einmal 100 Jahren so schreckliche Taten stattfanden.

Frau Birgit Sucke, die uns durch die Gedenkstätte führte, stellte uns als erstes einige Zitate zum Umgang mit körperlich und geistig behinderten Menschen sowie Menschen mit Erkrankungen im psychischen Bereich vor. Unsere Aufgabe war es, innerhalb der Gruppe eines der Zitate einer passenden Zeit auf dem Zeitstrahl zuzuordnen. Im Anschluss referierte Frau Sucke zum Thema Euthanasie. Dabei konnten wir unser Wissen, welches wir im Unterricht dazu erworben hatten, weiter vertiefen. Ein bewegender Moment war für uns, als wir zusammen mit Frau Sucke den Weg abschritten, welchen die Opfer, die 1941 aus den sich in der Nähe befindlichen psychiatrischen Kliniken nach Hadamar gebracht und ermordet wurden, gehen mussten. Insgesamt wurden 1941 hier über 10000 Menschen vergast.

Im zweiten Teil der Exkursion informierte uns Frau Sucke über die zweite Tötungsphase in Hadamar. Diese fand in der Zeit von 1941 bis 1945 statt. Über 4500 Menschen verhungerten oder starben an einer Überdosis an Medikamenten. Im Anschluss beschäftigten wir uns in Kleingruppen mit einer Person aus der damaligen Zeit und stellten diese der Klasse vor. Besonders bewegend war für uns, dass unter den Personen sich sowohl Täter als auch Opfer (zum Teil Kinder) befanden. Am Ende unseres Besuches gingen wir gemeinsam zum ehemaligen Anstaltsfriedhof. Ein Denkmal erinnert heute an die Opfer von damals.

Obwohl für viele aus unserer Klasse das Thema Nationalsozialismus und Euthanasie nicht neu war, konnten wir von dieser Exkursion viel Wissen und bewegende Eindrücke mitnehmen. Auch wenn die Zeiten des Nationalsozialismus mittlerweile vergangen sind, werden noch heute Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen diskriminiert und benachteiligt. Daher wurde uns noch einmal mehr bewusst, dass es unglaublich wichtig ist Aufklärungsarbeit zu leisten , damit so etwas Schreckliches, wie einst in Hadamar, nie wieder passieren kann.

Johanna Luboeinski, J1/2